Hast du dich schon einmal geärgert darüber, wie du in einer Situation reagiert hast und würdest es am liebsten rückgängig machen?
Dann hilft dir vielleicht der heutige Selbst-Coaching Tipp weiter.
Vor einiger Zeit war ich auf einem sehr schönen Workshop für Persönlichkeitsentwicklung.
Es war wieder einmal ein besonderes Erlebnis. Thomas, der Trainer hatte sich unter anderem das Thema Resonanz und Anziehung, Polarität und Schatten vorgenommen. Wie ich finde, eine der wertvollsten Entdeckungen, die ich für mich in meinem persönlichen Bestreben nach Weiterentwicklung machen kann. Gerade, wenn es darum geht, sich selbst besser kennen und lieben zu lernen.
In meiner persönlichen Weiterentwicklung und Arbeit als Coach habe ich bereits viel mit diesen Themen gearbeitet. Es ist wie immer, ich lerne jedes Mal dazu oder erhalte ein Detail, dass ich noch nicht entdeckt hatte. Daher möchte ich die Arbeit aus dem Workshop gerne mit dir teilen.
In der Mittagspause nahm sich Thomas noch Zeit, sich persönlich an einige von uns zu wenden. Wie es sein sollte, es gibt ja keine Zufälle, saß er genau neben mir.
Eine Erfahrung in diesem Workshop möchte ich heute gerne an dich weitergeben. Vielleicht verhilft Sie dir, den einen oder anderen Blickwinkel zu verändern oder neue Erkenntnisse über dich selbst zu gewinnen.
Wir reagieren immer gleich, leider nur meist unbewusst im Autopiloten:
Situation -> Denken -> Gefühle -> Verhalten (körperlich/psychisch)
Stelle dir nun eine Stresssituation vor oder eine Situation, worauf du immer wieder mit negativen Gefühlen reagierst, sei es Ärger, Trauer oder was auch immer. Vielleicht hast du heute gerade eine passende Erfahrung parat. Am besten eine, die du wirklich verändern willst.
Dann stelle dir folgende Fragen und reflektiere. Nehme dabei, wie wir so schön bei der achtsamen Arbeit sagen, die Beobachterrolle ein. Am besten ist immer schriftlich niederschreiben, denn unser Verstand betrügt uns nur zu gern.
- Wie stellt sich die Situation dar? Versuche diese neutral ohne Bewertung zu beschreiben.
- Welche Gedanken sind in dieser Situation entstanden?
- Welche Gefühle hast du bei diesen Gedanken empfunden?
- Wie verhältst du dich anschließend? (Angriff/Verteidigung oder Flucht/Ausweichen oder Starre/Resignation)
- Frage Dich, welche Angst sich dahinter verbergen könnte?
Dieser Prozess läuft in uns immer wieder in jeder Situation automatisch ab. Wenn ich es mir aber bewusst mache, wie ich schrittweise in einer Situation reagiere, wie mein Verhalten entsteht, kann ich den Weg auch umkehren und es gar nicht so weit kommen lassen. Und vielleicht schaffe ich es sogar, das dahinterliegende Gefühl/die Angst für mich zu klären. Und gehe zukünftig ruhig und gelassen mit ähnlichen Situationen um.
Denn wenn ich bewusst im Hier und Jetzt bin, habe ich die Wahl, welche Gedanken entstehen und somit, mit welchen Gefühlen und welchem Verhalten ich reagieren möchte.
Nehmen wir dazu mal eine typische Konfliktsituation:
Ich habe eine Stresssituation mit meinem Chef, der meine Arbeit übertrieben und auch noch vor meinen Kollegen kritisiert (mich „zur Schnecke“ macht). Vielleicht ist mir ein Fehler unterlaufen.
- Welche Gedanken hast du? Er ist gemein. Was fällt ihm ein, mich so zu behandeln. Wie kann er mich so bloßstellen. Mach es doch selbst ….
- Welche Gefühle entstehen in dir?
- Ärger, Reue, Unsicherheit, Ungerechtigkeit, Wut, Zorn, Ablehnung, …
- Wie verhältst du dich?
- Starre: Nichts sagen, es über Dich ergehen lassen
- Angriff: Dich rechtfertigen
- Flucht: Du verlässt den Raum
Überlege dir einmal eine Situation aus deinem Alltag. Vielleicht gibt es auch eine Situation, die du immer wieder erlebst, die sich in deinem Leben wiederholt. Diese sind es wert, gelöst zu werden.
Verfällst du nach solchen Situationen in eine Art Kompensation, z.B. mehr Leistung, um eine solche Situation nicht mehr spüren zu müssen. Um fehlerfreier zu werden, bringst du vielleicht mehr Zeit für Kontrolle auf.
Nehmen wir einmal an, das dominierende Gefühl war abgelehnt zu werden. Was hast du dabei gespürt. Gehe noch einmal in die Situation und spüre das Gefühl. Vielleicht entdeckst du dabei, ein Bedürfnis danach, anerkannt zu werden. Vielleicht geht es auch tiefer und du spürst ein Bedürfnis danach, geliebt zu werden.
Das Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung steckt in jedem von uns und ist ein Grundbedürfnis. Unsere Erfahrungen aus der Kindheit wie stark wir geliebt wurden oder Mangel an Liebe gespürt haben, wird aber beeinflussen und seine Auswirkung zeigen, wie heftig wir reagieren (Gedanken, Gefühle, Verhalten).
Als Kind haben wir solche Situation kompensiert. Um mehr Liebe zu erhalten, haben wir uns entweder angepasst, waren lieb und artig. Oder wir haben versucht, über Leistung oder rebellischem Verhalten mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dieses Kompensations-Verhalten steckt heute noch in uns.
Daher hilft es uns bewusst zu machen, wie wichtig es ist, uns selbst mehr zu lieben, um nicht mehr kompensieren zu müssen. Denn Anerkennung und Liebe geht immer zuallererst von mir selbst aus.
Mit hohem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen würden wir in der obigen Situation bewusst z.B. so umgehen: Chef, ich habe da Mist gebaut, tut mir leid. Ich habe es aber noch gemerkt und es korrigiert. Ich werde zukünftig nachfragen, wenn ich nicht ausreichend Informationen habe, damit es nicht wieder vorkommt.
Wir bleiben so vollkommen bei der Sachlage ohne unschöne, belastende Gedanken und Gefühle.
Ich hoffe, Dich hiermit einen Schritt weiter auf deinem Weg begleiten zu dürfen und wünsche viele schöne Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Umsetzung.
Ich freue mich auch über die Teilnahme an unserem nächsten Online Coaching Programm „Eine Verabredung mit dir“, wo du noch mehr von dir entdecken, erfahren und für dich lösen kannst. Sichere dir jetzt noch durch deine Bewerbung ein kostenfreies Angebot.
Danke, dass du bis hierher gelesen hast, ich freue mich sehr über Feedback hier im Kommentar und Anregungen, was dich bewegt.
Gerne helfe ich dir und damit auch anderen Lesern weiter.
Liebe Grüße und viel Erfolg auf deinem Weg
Deine Iris – Dein Coach